Durchfall (Diarrhö) ist ein häufige Erkrankung bei Katzen, die in den meisten Fällen harmlos verläuft. Dennoch können auch ernstere Ursachen zu Durchfall führen und eine tierärztliche Abklärung ist immer ratsam. Gerade Jungtiere und ältere Katzen können durch die mit Durchfall manchmal einhergehende Dehydrierung in eine lebensgefährliche Lage geraten. Im folgenden Artikel kannst Du die möglichen Ursachen, die zu Diarrhö führen, nachlesen. Außerdem werden Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten vorgestellt, die Deinem Liebling gezielt Linderung verschaffen und die Heilung begünstigen.
Inhaltsverzeichnis
Durchfall: Mögliche Erkrankungsursachen
1) Falsche Nahrung
Katzen sind von Natur aus reine Fleischfresser. Über viele Epochen hinweg jagten sie Mäuse und Vögel. Ihre Mägen sind daher nicht an pflanzliche Kohlenhydrate, Zucker, Konservierungs- und Füllstoffe oder Geschmacksverstärker gewöhnt. Besonders Wohnungskatzen sehen sich aber regelmäßig mit genau solchen Futterzugaben konfrontiert. Die Folge sind Unverträglichkeiten und Allergien, die häufig Magen-Darm-Erkrankungen und letztlich auch Durchfall mit sich bringen.
2) Infekte
Wie Menschen haben auch Katzen gelegentlich mit bakteriellen oder viralen Infekten zu kämpfen. Dazu kommt gelegentlich noch Parasitenbefall, den meist Würmer oder Einzeller wie Giardien auslösen. Typische virale Erkrankungen sind zum Beispiel die Katzenseuche oder das Feline Leukämievirus (FeLV) sowie das Feline Immundefizienzvirus (FIV). Verdorbenes Futter kann wiederum zu bakteriellen Erkrankungen wie Salmonelleninfektionen führen.
Infekte sind im Unterschied zu einer bloßen Futterunverträglichkeit meist daran zu erkennen, dass Deine Katze neben dem Durchfall an weiteren Symptomen leidet. Das kranke Tier wirkt meist deutlich geschwächt, übermüdet und ist oft fiebrig. Der Appetit fehlt häufig und es kommt zur körperlichen Abmagerung. Die Nahrung wird immer wieder auch erbrochen.
3) Schädigungen bzw. Entzündungen des Darms
Der Dick- oder Dünndarm der Katze kann natürlich ebenfalls aus verschiedenen Gründen in Mitleidenschaft gezogen sein. Zum Einen sind chronische Entzündungen in Form von Autoimmunerkrankungen Auslöser für den Durchfall. Auf der anderen Seite sind auch Lageveränderungen des Darms oder eingedrungene Fremdkörper denkbar, die zuerst Verstopfungen und letztlich Diarrhö verursachen.
4) Sonstige Krankheitsbilder
Neben Erkrankungen an der Schilddrüse oder Bauchspeicheldrüsenentzündungen sind in einigen Fällen auch Tumore für Durchfallsymptome verantwortlich.
5) Medikamentenunverträglichkeiten
Manche Katzen reagieren auf bestimmte Medizin (unter anderem auch bei der Gabe von Antibiotika) mit Durchfall, der in solchen Fällen als Vergiftungserscheinung zu sehen ist.
Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten
Sofern die Diarrhö länger als einen Tag anhält oder Deine Katze unter weiteren Symptomen leidet, solltest Du dringend einen Tierarzt aufsuchen. Auf jeden Fall ist von Selbstdiagnosen und der Medikamentengabe ohne ärztliche Rücksprache abzuraten. Bei jungen und älteren Katzen ist ein sofortiger Arztbesuch oft lebensrettend.
Für eine zielführende Therapie sind der Allgemeinzustand des Tieres sowie eine genaue Anamnese wesentlich. Je konkreter Deine Angaben zu den Gewohnheiten der Katze, zur Fütterung und zu den Symptomen sind, umso korrekter kann der Arzt die Diagnose stellen. Meist beginnt der Mediziner mit Blut- und Kotuntersuchungen, um festzustellen, ob eine Allergie oder ein Infekt vorliegt. Manchmal sind auch Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen aufschlussreich.
Deine Katze bestens abgesichert: Warum sich eine Katzenkrankenversicherung lohnt
Steht die Diagnose, gibt es zahlreiche Therapiemöglichkeiten. Bedeutend ist nun in erster Linie die richtige Ernährung in Form von Schonkost. Sie hilft, den gereizten Magen-Darm-Trakt wieder zu harmonisieren. Wichtig ist, dass es zu mehreren, kleineren Futterrationen am Tag kommt. Es empfiehlt sich vor allem gedünstetes, lauwarmes Huhn. Knochen und Haut sind hingegen tabu. Gekochte oder gestampfte Kartoffeln haben eine verstopfende Wirkung. Lang gekochte und schließlich pürierte Karotten können zudem schädlichen Krankheitserregern entgegenwirken.
Stecken ernstere Ursachen bzw. Erkrankungen hinter dem Durchfall, so ist die medikamentöse Versorgung der Katze unvermeidbar. Zum Einsatz können beispielsweise Antibiotika, Entwurmungsmittel und bei Dehydrierung Infusionen kommen. Bei Lageveränderungen oder Fremdkörpern im Darm ist meistens eine Operation unumgänglich.
Vorbeugung von Durchfall bei Katzen
Tierärztliche Kontrolluntersuchungen sollten regelmäßig stattfinden. Dazu zählen auch die Impfauffrischungen, um die Ansteckungsgefahr mit gefährlichen Viren wie zum Beispiel der Katzenseuche zu minimieren. Ebenso sind regelmäßige Entwurmungen sinnvoll.
Bei der Futtergabe ist auf einen hohen Fleischanteil zu achten. Getreide und Zuckerzusätze solltest Du ebenso vermeiden wie einen häufigen Futterwechsel. Ist ein solcher Futterwechsel dennoch erforderlich, ist es ratsam, die Katze langsam an die neue Nahrung zu gewöhnen. Gefährliche Nahrungsmittel solltest Du außerdem sets außer Reichweite des Tieres aufbewahren.
No Comments