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Gesundheit

Putzen oder kauen? Die richtige Zahnpflege bei Katzen

Dreiviertel aller Katzen haben Probleme mit den Zähnen. Schon diese Zahl macht deutlich, wie wichtig die richtige Pflege des Mundes der Fellnase ist. Ein anderer Wert unterstreicht dies ebenfalls: Katzen haben 30 Zähne. Wir Menschen sehen davon in der Regel nur vier. Uns fehlt also ein zuverlässiger optischer Eindruck, wie es um die Mundhygiene des Tieres tatsächlich bestellt ist. Aber wie lässt sich die Zahnpflege für Tiere gestalten? Hier gibt es grundsätzlich die Wahl zwischen Putzen und Kauen.

Zähneputzen – nur bei jüngeren Katzen

Tatsächlich kann die Zahnpflege für Katzen genauso aussehen wie die für den Menschen: Es wird geputzt. Allerdings muss diese Art der Zahnreinigung schon im Kittenalter eingeübt werden – und das Ganze sehr vorsichtig. Es ist ein Prozess, der sich über Tage zieht und damit beginnt, das mit dem Finger vorsichtig über die Lippen gestrichen wird. Ältere Tiere lehnen das Putzen in aller Regel ab, wenn sie es nicht von ihrer Kindheit an kennen. Sie reagieren sogar aggressiv. Teilweise kratzen und schnappen sie.

Wer seine Katze an das Putzen der Zähne gewöhnt hat, darf es allerdings nicht übertreiben. Üblich ist einmal am Tag. Einige Halter beschränken sich auch nur auf einmal alle 48 Stunden. Zahnpasta für Menschen ist zu aggressiv und sollte deshalb nicht zum Einsatz kommen. Das Putzen mit Wasser genügt. Alternativ kann man auch eine Paste kaufen und nutzen, die speziell für die Stubentiger entwickelt wurde.

Trockenfutter beugt Zahnstein vor

Die Gabe von Trockenfutter eignet sich ebenfalls zur Zahnpflege. Sie ist gut für Tiere geeignet, die zu alt sind, um sie ans Putzen zu gewöhnen. Durch das Kauen werden die Zahnzwischenräume zuverlässig gereinigt und Speichelreste entfernt. Das Trockenfutter beugt zugleich der Bildung von Zahnstein vor. Diese Form der Zahnreinigung hat allerdings ihre Grenzen. Sie hilft beispielsweise nicht gegen Mundgeruch. Diesbezüglich gibt es allerdings Leckerlis, die den Atem der Tiere reinigen und Kuschelstunden so gleich noch einmal schöner machen.

Spielzeuge zur Zahnpflege

Es kann sein, dass einfaches Trockenfutter zur Zahnpflege nicht genügt. In solchen Momenten kann Spielzeug helfen, das speziell hierfür gedacht ist. Es hat beispielsweise die Form eines Fisches und verführt das Tier dazu, auf ihm herumzukauen. Dabei ist das Spielzeug so beschaffen, dass durch das Kauen die Katzenzähne gereinigt werden.

Ohne Zahnpflege droht Zahnfleischentzündung!

Ist die Zahnpflege unzureichend, bildet sich Zahnstein. Anfänglich kann dieser noch durch Putzen entfernt werden. Ist er bereits ausgehärtet, muss man mit der Katze zum Tierarzt. Der Mediziner beseitigt den Zahnstein mit der Hilfe eines Ultraschallgeräts. Wird der Zahnstein zu lange nicht beachtet, bildet sich eine Zahnfleischentzündung. Diese kann für das Tier sehr schmerzhaft sein. In ernsten Fällen muss sie sogar medikamentös behandelt werden.

Folgende Warnzeichen deuten auf eine Zahnfleischentzündung hin:

– Mundgeruch

– Rückzug in eine Ecke bzw. allgemeines Unwohlsein

– Verweigerung von Futter

– Gewichtsabnahme

– struppiges, ungepflegt wirkendes Fell

– vermehrtes Schlucken

– verfärbte Zähne

– starkes Speicheln

Grundsätzlich gilt: Es gibt eigentlich kein „Zu viel“ an Zahnpflege für eine Katze – abgesehen von zu häufigem und zu festem Putzen. Es ist ansonsten beispielsweise immer gut, auch Trockenfutter zu geben, um auf diese Weise wenigstens eine regelmäßige Grundreinigung zu gewährleisten und das Tier vor Schmerzen zu bewahren.

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