Die Verpaarung zwischen einer domestizierten Hauskatze und einer Wildkatze wird Hybridkatze genannt. Kennzeichnend für diese Tiere ist, dass sie groß und recht stattlich gebaut sind, schöne und außergewöhnliche Fellmusterungen haben. Zudem verleihen die ausgeprägten Wangenknochen ihrem Gesicht etwas Exotisches.
Innerhalb der einzelnen Rassen werden die Katzen nach Generationen abgegrenzt. Die erste Generation stammt aus einer direkten Verpaarung mit einer Wildkatze. Je höher die Generation ist, desto weniger Wildkatzengene weißt das betreffende Tier also auf.
In Deutschland gelten bis zur vierten Generation sehr strenge Auflagen im Sinne des Artenschutzes. Erst ab der fünften Generation fällt der Status Hybridkatze weg. Dann werden diese Kreuzungen als eigenständige Rassen bezeichnet und dürfen damit wie gewöhnliche Hauskatzen gehalten werden.
Inhaltsverzeichnis
Hybridkatze kaufen – Das musst Du beachten!
Ganz wichtig ist zu wissen, aus welcher Generation die Katze stammt. Denn gerade die Tiere der ersten und zweiten Generation, die in vielen Ländern illegal gezüchtet werden, besitzen noch ausgeprägte Eigenschaften eines Wildtieres. Das ist für das Zusammenleben mit dem Menschen häufig mehr als problematisch. Diese Tiere sind wehrhaft, in der Nacht aktiv, häufig sehr scheu und fremden Menschen gegenüber äußerst misstrauisch. Das Zerkratzen von Holzböden, Wänden und Möbeln ist an der Tagesordnung. Ihr Revier markieren sie auch.
Kurz: Hybridkatzen der ersten und zweiten Generation sind für das Leben im Haus im Grunde nicht geeignet. So schön sie auch sind, es nutzt nichts, dass Du Dir ein Tier nur wegen der Optik anschaffst. Schlussendlich droht Überforderung – und was passiert dann? Die Hybridkatze landet im Tierheim und muss dort ihr Leben fristen. Damit ist keinem geholfen.
Damit sich das neue Familienmitglied wohlfühlt: Welche Erstausstattung benötige ich für meine Katze?
Wenn Du Dir also eine Hybridkatze anschaffen willst, dann bitte wirklich eine, die nachweislich aus der mindestens fünften Generation stammt. Da kannst du Glück haben, dass sie ähnlich zutraulich, verschmust und anhänglich ist wie eine Hauskatze. Aber auch in diesem Fall solltest Du Dich darauf einstellen, dass Dein neues Familienmitglied sehr aktiv ist und einen ausgeprägten Freiheitsdrang hat.
Willst Du Deine Hybridkatze als reine Wohnungskatze halten, musst Du für ausreichend Beschäftigung sorgen. Dazu gehört auch eine Zweitkatze, die über das gleiche Temperament verfügt. Alles in allem: Hybridkatzen sind wunderschön und auch tolle Tiere, aber lange nicht für jeden Menschen geeignet. Du solltest Dir vorher also gründlich überlegen, ob du dieser Aufgabe gewachsen bist.
Welche Hybridkatzen-Rassen gibt es?
Heutzutage gibt es mehrere Rassen, die aus Hybridkatzen entstanden sind. Hier einige Beispiele:
Die Bengal
Die Bengal ist wohl die bekannteste Hybridkatze. Sie ist eine Kreuzung aus Hauskatze und asiatischer Wildkatze. Die Tiere sehen aus wie kleine Leoparden und sind damit äußerst beliebt.
Die Chausie
Die Chausie ist aus einer Mischung zwischen Hauskatze und ägyptischer Rohrkatze entstanden. Sie wurde in den USA gezüchtet und erfreut sich dort großer Beliebtheit. Die Zeichnung ist zwar nicht auffällig, aber die Haarpuscheln an den Ohren erinnern sehr an einen Luchs.
Die Savannah
Diese Katze ist eine Kreuzung aus Hauskatze und afrikanischem Serval. Sie ist damit zum einen die größte Hybridkatzen-Rasse und auch die größte aller anerkannten Hauskatzenrassen. Ihre Zeichnung ähnelt der eines Geparden. Sie wird sage und schreibe bis zu einem halben Meter hoch und misst von der Nase bis zur Schwanzspitze 1,20 Meter!
Was kosten Hybridkatzen?
Der Preis einer Hybridkatze variiert je nach Generation und Rasse der Katze. Unter 900 Euro wirst Du kaum dabei sein, bis zu 1.500 Euro musst Du unter Umständen in die Anschaffung Deiner Hybridkatze investieren.
Vorsicht Kostenfalle! Warum sich eine Katzenkrankenversicherung lohnt
Wichtig ist, dass Du Deine Katze bei einem seriösen Züchter kaufst. Dieser ist sich der Besonderheiten von Hybridkatzen bewusst und wird Dich umfassend aufklären. Auch wird er versuchen detailliert herauszufinden, ob Du die Voraussetzungen erfüllst, diese anspruchsvollen Katzen gut zu halten und zu versorgen.
Tiere, die zum Beispiel über Kleinanzeigen im Internet angeboten werden, solltest Du niemals kaufen. Du kaufst dort im wahrsten Sinne des Wortes die „Katze im Sack“. Damit anschließend nicht das böse Erwachen kommt, lass bitte von vorneherein die Finger davon.
Entscheidend sind also ein seriöser Züchter, Papiere und ein Abstammungsnachweis, aus dem hervorgeht, welcher Generation Deine Hybridkatze angehört.
No Comments