Katzenminze (Catnip) hat eine geradezu magische Wirkung auf die Stubentiger. Sie zieht die Fellnasen fast schon magnetisch an und löst Euphorie aus. Im Garten reiben sich die Katzen an den Pflanzen und fressen ihre Blätter. In Spielkissen sorgt die Katzenminze dafür, dass die Tiere stundenlang damit beschäftigt sind, nach der Minze zu jagen – bis sie endlich das Kissen mit ihren Krallen und Zähnen so weit öffnen konnten, dass sie Zugang zu ihr haben. Aber warum eigentlich? Dieser Frage gehen wir in diesem Ratgeber nach.
Inhaltsverzeichnis
Echte und hybride Katzenminze
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Katzenminze: die hybride und die echte. Erstere wird als Nepeta x faassenii bezeichnet und ist weiterverbreitet als die letztere, die Nepeta cataria in der Fachsprache heißt. Aus den ersten drei Buchstaben der lateinischen Wörter für die echte Minze haben die Engländer übrigens das Wort Catnip gemacht. Die Wirkung der hybriden Minze ist weniger ausgeprägt. Deshalb kommt sie vorwiegend in Spielzeugen zum Einsatz. Wichtig zu wissen: Beide Varianten sind für Katzen absolut ungefährlich. Sie sind nicht giftig und deshalb gesundheitlich nicht nur unbedenklich, sondern tatsächlich vorteilhaft. Sie fördern den Bewegungsdrang und den Spielbetrieb. Hat die Fellnase beispielsweise zu viel Fett angesetzt, lässt sich dieses so leicht wieder abtrainieren.
Kater reagieren besonders stark auf Katzenminze
Alle Katzen lieben die Minze – und zwar in jeder Größe. Selbst Tiger in freier Wildbahn reagieren auf die Pflanze. Allerdings sprechen nicht alle Tiere gleich stark auf sie an. Geschlechtsreife Kater reagieren deutlich intensiver als weibliche Tiere sowie junge oder alte Kater auf Catnip. Dies führt zu den Gründen, weshalb die Stubentiger sie so lieben: Die Minze enthält den Inhaltsstoff Actinidin. Diesen scheiden rollige Katzen über ihren Urin aus, um so potenzielle Partner auf sich aufmerksam zu machen. Ebenfalls vorhanden ist Nepetalacton. Dabei handelt es sich um einen klassischen Lockstoff. Katzenminze simuliert also ein paarungsbereites Tier, das auf der Suche nach dem passenden Gegenstück ist.
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Die clevere Verbreitungsstrategie der Natur
Die Natur hat eine Verbreitungsstrategie erdacht, die ebenfalls nahelegt, dass die Katzenminze dazu dient, paarungsbereite Tiere zusammenzuführen:
- Katzen reiben sich in den Pflanzen.
- Teile der Blüten bleiben im Fell hängen.
- Die Fellnase selbst verbreitet deshalb die Lockstoffe.
- Zugleich fallen einige der Pflanzenpartikel beim Putzen zu Boden.
- Dies geschieht im Revier der Katze.
- Die zu Boden gefallenen Partikel locken andere Tiere in den Bereich, wo sich die Fellnase oft aufhält.
- Die Katzen treffen aufeinander.
Werden die Katzen „high“?
Wer sieht, wie intensiv Katzen auf die Minze reagieren, kommt schnell zu einem Schluss: Catnip hat eine berauschende Wirkung. Sie macht die Katze „high“. Ganz falsch ist dies nicht: Nach einiger Zeit wirkt die Minze auf die Fellnasen nicht mehr aktivierend, sondern beruhigend. Sie nimmt deshalb deutlich erkennbar Einfluss auf die Biochemie des Tieres. Was dabei genau passiert, ist bis heute nicht ganz geklärt. Der Mensch könnte einen Hinweis geben: Katzenminze hilft uns als Tee gegen Zahnschmerzen, Bronchitis, Fieber und wirkt krampflösend. Die ätherischen Öle sprechen bestimmte Sinneszentren an und entgiften zugleich. Vermutlich ist dies auch bei den Fellnasen der Fall.
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