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Leben

Warum ist Streicheln für Katzen so wichtig?

Das Streicheln von Katzen hat positive Auswirkungen auf den Menschen. Dies ist schon lange wissenschaftlich bewiesen. Es entspannt uns und senkt den Blutdruck. Zudem werden Glückshormone ausgeschüttet. Wir wissen, dass auch die Tiere die sanften Berührungen sehr schätzen. Interessanterweise können aber nur die wenigsten Halter sagen, weshalb dies eigentlich konkret so ist. Studien aus den USA und Neuseeland schaffen hierfür Aufklärung.

Streicheln als Fellpflege und Zuneigungsbeweis

Wie wir wissen, sind es nicht nur Katzen, die gerne gestreichelt werden. Praktisch alle Tiere mögen es. Am California Institute for Technology konnte nachgewiesen werden, dass die Vierbeiner das Streicheln unterschwellig mit dem Entfernen von wie Flöhen und Läusen verbinden. In Mäusen fand man hierfür spezielle Rezeptoren, die später auch in Hunden, Katzen und Pferden nachgewiesen werden konnten.

Speziell für die Samtpfoten deckt sich dieser Befund mit einer häufig geäußerten These: Das Streicheln erinnert die Tiere an das Putzen durch die Mutter oder einen Artgenossen. Wenn eine Katze eine andere mit der Zunge reinigt, geht es neben der Beseitigung von Parasiten um die Fellpflege. Zugleich handelt es sich um einen Zuneigungsbeweis. Die Idee war deshalb, dass ein gedanklicher Übertrag auf das menschliche Streicheln stattfindet. Die Entdeckung der Rezeptoren, die von der „Frankfurter Rundschau“ auf den schönen Namen „Kuschel-Neuronen“ getauft wurden, unterstützt diesen Befund.

Katzen bevorzugen Stellen mit Duftdrüsen

In Neuseeland haben Forscher der University of Massey die Lieblingsstreichelzonen der Katzen gefunden. Sie kraulten und liebkosten hierfür neun Katzen über mehrere Tage insgesamt zwölf Stunden. Es ist davon auszugehen, dass gegen diese Art der Tierversuche wohl niemand etwas einwenden wird. Am liebsten werden Katzen demnach an den Schläfen zwischen Augen und Ohren gestreichelt. Hoch im Kurs stehen auch die Areale rund um das Maul. Auf dem Kopf, am Rücken und am Bauch mochten es einige Tiere ebenfalls, aber nicht alle. Fast alle lehnten das Kraulen am Schwanzansatz ab. Dies ist schon deshalb spannend, weil es sich hierbei um eine Lieblingsstelle von Hunden handelt.

Die Wissenschaftler lieferten zugleich auch die Erklärung mit, weshalb die Tiere die Streicheleinheiten an den genannten Stellen derart schätzten. Hier befinden sich besonders starke Duftdrüsen. Die menschliche Hand kann beim Streicheln also auch gleich als zur eigenen Familie zugehörig markiert werden.

Wie streichelt man Katzen richtig?

Eine wichtige Frage ist natürlich noch offen: Wenn Streicheln so wichtig für Mensch und Katze ist, wie wird der eigene Stubentiger dann eigentlich richtig gestreichelt? Auch hierfür kann uns die Studie aus Neuseeland helfen. Sie hat einige Verhaltensmuster der Tiere aufgelistet, die beim Streicheln mit der Ausschüttung besonderer Glückshormone verbunden waren und somit großes Wohlbefinden zeigen:

  • Die Katze reibt sich am Menschen. Das Tier kommt selbst und verlangt nach mehr Berührungen.
  • Die Fellnase „tretelt“. Mancherorts ist dieses Verhalten auch als „Milchtritt“ bekannt. Die Katze bewegt die vorderen Pfoten im Sitzen leicht auf und ab. Es handelt sich ursprünglich um eine Massage, die von den Tieren auf dem Bauch der Mutter durchgeführt wurde, um nach Milch und Wärme zu fragen. Dieser Tritt zeigt totale Entspannung an.
  • Die Katze schnurrt. Das wusstest Du vermutlich auch so. Aber als Zusatz: Besonders intensiver Genuss ist die Mischung aus Schnurren und dem langsamen Schließen der Augen.

Neutrale Reaktionen sind laut der Forscher Sich-Putzen, Sich-Kratzen und Gähnen. Ablehnendes Verhalten ist Kratzen, Beißen, Fauchen oder das schnelle Schlagen mit dem Schwanz. In solchen Momenten solltest Du Deinem Tier einfach Ruhe gönnen.

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