Eine schnurrende Katze ist für ihren Besitzer das höchste Glücksgefühl. Wir Menschen wissen, dass das Brummen ein Zeichen für Wohlbefinden ist. Es ist beispielsweise die Reaktion darauf, dass das Tier gestreichelt wird. Was dabei jedoch häufig zu kurz kommt, ist das Bewusstsein dafür, dass das Schnurren noch weit mehr Bedeutungen und Zwecke hat, als nur Wohlbefinden und Zufriedenheit zu signalisieren. Zudem birgt das Geräusch ein bis heute ungelöstes Rätsel.
Inhaltsverzeichnis
Gründe für das Schnurren von Katzen
Beim Schnurren setzt die Katze das Glückshormon Serotonin frei. Dieses entspannt das Tier und übrigens auch den Menschen. Wir setzen das Hormon ebenfalls frei, wenn wir das zufriedene Brummen unserer Fellnasen hören. Diesen hilft das Schnurren zudem noch bei den folgenden Dingen:
- Kommunikation mit dem Menschen
- Schmerzregulierung
- Stressreduktion
- Unterstützung von Heilungsprozessen
Schnurren zur Kommunikation mit dem Menschen
Schnurren ist ein Mittel der Katzen, um mit uns Menschen zu kommunizieren. Sie realisieren schnell, dass wir verstehen, dass das Geräusch Zuneigung, Zufriedenheit und Wohlbefinden ausdrückt. Sie gewinnen so die Möglichkeit, uns auf die entsprechende Weise ihre Emotionen mitzuteilen. Einige Stubentiger setzen das Schnurren dabei sogar als „Trainings- und Belohnungsmethode“ ein: Gibt es Futter, das dem Tier besonders mundet, wird dies mit Schnurren quittiert.
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Schnurren zur Schmerzregulierung
Katzen, die Kinder zur Welt bringen, schnurren. Es liegt in der Natur der Sache, dass für sie der Geburtsvorgang nicht angenehm ist. Hier geht es darum, dass das Serotonin zur Schmerzregulierung gebraucht wird. Manche Tiere, die sich ernster verletzt haben, schnurren deshalb ebenfalls – nicht selten zur Verwunderung ihrer Menschen. Stets geht es darum, das Glückshormon als Schmerzmittel einzusetzen.
Schnurren zur Stressreduktion
Dieser Punkt ist eng verwandt mit dem vorherigen. Das Glückshormon hat eine entspannende Wirkung und kann deshalb ängstlichen und verstörten Tieren helfen. Wer ein Kitten zum ersten Mal mit nach Hause nimmt, wird erleben, dass dieses auf jede Streicheleinheit mit viel Schnurren reagiert. Wir interpretieren dies als Zuneigung zu uns, was nicht ganz falsch ist. Aber es handelt sich ebenfalls um einen Mechanismus, mit dem das Tier die Situation verarbeitet.
Schnurren zur Heilungsprozess-Unterstützung
Durch das Schnurren gerät ein Katzenkörper in Schwingung. Diese Vibrationen helfen der Fellnase dabei, die Heilung von Verletzungen zu beschleunigen. Beispielsweise wird die Muskulatur stimuliert. Zugleich regt das wohlige Brummen auch das Knochenwachstum an. Brüche verheilen auf diese Weise sehr schnell. Spannend: Legt sich die Katze zu uns, wenn wir krank oder verletzt sind, und schnurrt, so will sie uns heilen. Und dieser Vorgang ist durchaus erfolgreich: Die Vibrationen bewegen sich zwischen 15 und 60 Hertz. Sie sind damit auch geeignet, die menschliche Knochen- und Muskelstruktur zu stärken.
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Wie können Katzen schnurren?
Nachdem das „Warum“ geklärt ist, stellt sich im Zusammenhang mit dem Schnurren noch eine andere Frage: Wie können die Tiere dies tun? Die Wahrheit ist, dass wir dies noch immer nicht wissen. Es ist seit Jahrtausenden ein ungelöstes Geheimnis. In der Forschung existieren allerdings einige Theorien. Einige Wissenschaftler denken, dass der Ton durch die Kehlkopfmuskulatur entsteht. Andere glauben daran, dass die Fellnasen über sogenannte Pseudo-Stimmbänder verfügen. Dabei handelt es sich um Lappen von Haut, die neben den eigentlichen Bändern liegen. Geraten sie in Bewegung, entsteht der Ton – so die Theorie. Aber eigentlich ist es doch auch ganz schön, dass wir nicht wirklich wissen, wie die Magie des Schnurrens entsteht.
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