Katzen sind geheimnisvolle Wesen. Sie pirschen lautlos durch die Nacht, starren in Ecken und an Zimmerdecken, so als könnten sie Geister sehen, und tauchen plötzlich wie aus dem Nichts auf deinem Schoß auf, als wären sie von einer unsichtbaren Kraft herbeigerufen worden. Kein Wunder, dass ausgerechnet eine Katze zur Hauptfigur in einem der bekanntesten Gedankenexperimente der Quantenphysik wurde: Schrödingers Katze.
Doch was war denn an Schrödingers Katze so besonders, dass (fast) jeder schon einmal von ihr gehört hat? In diesem Artikel werden wir es dir erzählen.
Inhaltsverzeichnis
Wer war denn überhaupt dieser Schrödinger?
Erwin Schrödinger war ein brillanter Physiker, der 1935 ein Gedankenexperiment entwickelte, um die seltsame und surreale Natur der Quantenmechanik zu veranschaulichen. Stell dir vor, du hast eine Katze, nennen wir sie Einstein. Da Katzen Kisten bekanntlich lieben, wird Einstein in eine Kiste gesteckt.
Jetzt wird es ein wenig diabolisch (Vergiss nicht, dass das ganze ist nur ein Gedankenexperiment ist. Es wurden keine lebenden Katzen verletzt)
In der Kiste befindet sich ein Mechanismus: Ein instabiles, radioaktives Atom, das innerhalb einer Stunde mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zerfällt – oder auch nicht. Zerfällt das Atom, löst es einen Hammer aus, der ein Fläschchen Gift zerbricht und – zack – öffnet man die Kiste, ist Einstein ist tot. Zerfällt es nicht, bleibt Einstein am Leben und schnurrt dich fröhlich an, wenn die Kiste geöffnet wird.
Die Katze in der Kiste: Lebendig oder tot?
Jetzt wird es schräg: Laut der Quantenmechanik ist Einstein, solange die Kiste verschlossen bleibt, gleichzeitig lebendig und tot. Erst wenn du die Kiste öffnest, klärt sich der Zustand – Physiker würden sagen, „die Wellenfunktion ist kollabiert“. Einstein ist dann entweder gesund und und munter oder, nun ja, tot. Diese merkwürdige Überlagerung der beiden Zustände – in diesem Fall lebendig und tot – nennt man in der Physik „Superposition“. Die Entscheidung darüber fällt erst, wenn jemand nachsieht (oder der Zustand der Katze anderweitig gemessen wird) .
Aber keine Sorgen. Der Makrokosmos (also alles was größer als z.B. ein Elektron ist) verhält sich scheinbar nicht nach diesen Regeln. Zumindest ist dies schwer mit unserer Wahrnehmung der Welt in Einklang zu bringen.
Quantenchaos im Katzenhaushalt
Doch stellen wir uns kurz vor, die Welt würde sich im Großen wirklich so verhalten, wie es die Quantenphysik beschreibt. Was bedeutet das für deinen Alltag mit Katzen?
Nun, wir wissen, dass Katzen ohnehin schon ein Talent dafür haben, in unmöglichen Zuständen zu verharren. Manchmal sind sie gleichzeitig drinnen und draußen – du machst die Tür auf, und sie stehen minutenlang unentschlossen genau in der Mitte. Oder sie sind sowohl hungrig als auch wählerisch: Die Futterdose wird von dir hektisch geöffnet, nur um dann am Ende verächtlich von deiner Fellnase ignoriert zu werden.
Schrödingers Katze mag ein (theoretisches) Konzept der Quantenmechanik sein, aber sie hat sicherlich ihre Parallelen im echten Leben. Katzen sind ohnehin Meister der Rätsel und Überraschungen, die manchmal die Grenzen unseres Verstehens sprengen – fast so, als wären sie lebende, schnurrende Verkörperungen der Quantenphysik mit Fell.
Das nächste Mal, wenn deine Katze sich unerklärlich verhält oder scheinbar aus dem Nichts auftaucht, denk daran: Vielleicht steckt ein kleines bisschen Schrödinger in ihr. Lebe mit dem Mysterium, genieße die Überraschungen, die deine Fellnase dir bereitet und mach dir keine Sorgen – solange du die Kiste nicht öffnest, scheint alles möglich zu sein.
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